Die erste Gehaltsverhandlung ist immer die schwerste. Gerade Absolventen fällt es nicht leicht, den eigenen Marktwert und das entsprechende Einstiegsgehalt richtig einzuschätzen - rechtzeitige Information ist daher die beste Grundlage fürs Gehaltsgespräch.
Das Vorstellungsgespräch ist gut gelaufen, jetzt geht es "nur" noch um das Einstiegsgehalt. Ein sensibles Thema, bei dem man sich schon vorher über die eigenen Vorstellungen klar werden sollte. Grundsätzlich ist es besser, einen gewissen Verhandlungsspielraum zuzulassen – ohne sich aber unter Wert zu verkaufen.
Ein erfolgreich absolviertes Studium, in dem das Wort „Wirtschaft“ vorkommt, macht sich bezahlt. Dabei können nach einer Auswertung der Vergütungsberatung Personalmarkt für das Jahr 2016 Wirtschaftsingenieure nach dem Abschluss ihres Studiums die höchsten Gehälter unter Wirtschaftsabsolventen erzielen:
Das durchschnittliche Jahreseinkommen liegt in der Auswertung zum Start bei bis zu 51.600 Euro und steigt auf 54.000 Euro (Young Professionals mit zwei bis fünf Jahren Berufserfahrung). Verfügen Wirtschaftsingenieure über mehr als fünf Jahre Berufserfahrung erzielten sie gut 78.000 Euro Jahresgehalt.
Auch weit oben auf der Gehaltskala stehen nach Auskunft der Studie die Wirtschaftsinformatiker. Sie steigen mit nur etwas geringerem Gehalt ein als die Wirtschaftsingenieure.
Personalmarkt ermittelte hier ein Jahresgehalt von rund 45.000 Euro für Einsteiger mit bis zu zwei Jahren Berufserfahrung. Young Professionals, die Wirtschaftsinformatik studiert haben und über zwei bis fünf Jahre Berufserfahrung verfügen, bekamen im Jahr bis zu 50.000 Euro von ihrem Unternehmen überwiesen. Mit mehr Jahren Erfahrung sind bis zu 70.000 Euro jährlich drin.
Betriebswirte stiegen mit einem Jahresbruttogehalt von rund 42.000 Euro ein. Verfügen sie über eine Berufserfahrung von zwei bis fünf Jahren, konnten Betriebswirte nach der Vergütungsanalyse knapp 50.000 Euro Jahresgehalt erzielen. Mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung erreichen Betriebswirte bis zu 64.000 Euro im Jahr (Durchschnittswerte).
Allerdings sind die Spannen der ermittelten Einstiegsgehälter teilweise sehr groß. Besonders bei Wirtschaftsingenieuren mit bis zu zwei Jahren Berufserfahrung ist die Spanne groß. Über 10.000 Euro brutto kann das Einstiegsgehalt schwanken.
Das mag auch daran liegen, dass in einer Auswertung einerseits FH- und Universitätsabsolventen und andererseits Bachelor- und Master-Absolventen gleichzeitig erfasst sind, wobei Absolventen mit Universitäts- und Master-Abschluss tendenziell höher bezahlt werden.
Auch Staufenbiel Institut hat im Rahmen der jährlichen JobTrends-Studie im Jahr 2016 eine bundesweite Firmenbefragung durchgeführt – die gezahlten Einstiegsgehälter sind eine zentrale Frage.
Von den 300 teilnehmenden Arbeitgebern zahlten 34 Prozent Einsteigern zwischen 40.000 und 45.000 Euro, 24 Prozent zahlten zwischen 45.000 und 50.000 Euro.
Die meisten der befragten Unternehmen zahlen Wirtschaftswissenschaftlern Startgehälter zwischen 40.000 und 45.000 Euro Euro im Jahr (32 Prozent der Unternehmensangaben). Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen gab an, Einstiegsgehälter zwischen 35.000 und 45.000 Euro zu zahlen.
Höhere Einstiegsgehälter zwischen 45.000 und 50.000 Euro konnten Wirtschaftsabsolventen von rund 18 Prozent der befragten Unternehmen erwarten. Einige Unternehmen gaben in der JobTrends-Studie an, Wirtschaftsabsolventen Jahresgehälter über 50.000 Euro zu zahlen, auch mehr als 65.000 Euro sind in Ausnahmefällen möglich.
Nachwuchsingenieure werden zwar von der Industrie umworben und können sich über hohe Einstiegsgehälter freuen, aber sie müssen auch hohe Erwartungen erfüllen. Der wirtschaftliche Umbruch ist an ihnen nicht spurlos vorübergegangen.
Laut JobTrends-Studie 2016 zahlen rund 40 Prozent der befragten Unternehmen Ingenieuren ein Einstiegsgehalt zwischen 40.000 und 45.000 Euro im Jahr. Knapp 30 Prozent verzeichnen höhere Einstiegsgehälter für Ingenieure - sie zahlen zwischen 45.000 und 50.000 Euro.