Soll der Lebenslauf übersichtlich bleiben, bietet die „dritte Seite“ Platz für eigene Publikationen. Naturwissenschaftler zeigen hier ihr wissenschaftliches Profil.
Während die dritte Seite in vielen Branchen schon wieder aus der Bewerbungsmode gekommen ist, sollten Naturwissenschaftler diese Präsenationsmöglichkeit nutzen: für ihre Publikationsliste. Schließlich legt der akademische Bereich besonderen Wert auf umfangreiche Veröffentlichungen zu wissenschaftlichen Sachverhalten und Forschungsergebnissen sowie auf die Leitung oder Mitarbeit in Forschungsprojekten. Aber auch beim Wechsel in die Industrie hilft Naturwissenschaftlern eine übersichtliche Darstellung solcher Referenzen. Schließlich weisen sie substanzielle Forschungserfahrung nach und dokumentieren die eigene wissenschaftliche Exzellenz. Als Anhang zu einem wissenschaftlichen Lebenslauf, zu Bewerbungsunterlagen für Stipendien, Drittmittel- und sonstigen Lehr- und Forschungsanträgen oder bei der Bewerbung in die Forschungsabteilung eines Unternehmens dürfen sie in keinem Fall fehlen.
Die Darstellung der praktischen Forschungs- und Projekterfahrung sollte im tabellarischen Lebenslauf Platz finden. Neben einer chronologischen Anordnung bietet sich hier eine Darstellung nach thematischen Schwerpunkten oder Art der Tätigkeiten mit kurzen, prägnanten Überschriften an.
Platz für die Auflistung eigener Veröffentlichungen – die sogenannte Publikationsliste – bietet die „dritte Seite“. Sie folgt in den Bewerbungsunterlagen auf den Lebenslauf. Die Publikationsliste wird üblicherweise in die Rubriken Originalarbeiten (Papers), Übersichtsarbeiten (Reviews) und Bücher/Buchbeiträge unterteilt. International hat sich eine chronologisch absteigende Ordnung durchgesetzt, also heute beginnend und auf der Zeitachse zurückgehend. Wichtig ist dabei eine einheitliche Zitationsform.
Die Zitationsform ist je nach Fachgebiet variabel. Folgende Reihungen haben sich aber etablieren können:
Das Gebot der Kürze gilt für Bewerbungen im wissenschaftlichen Bereich weniger streng. Denn mit der Anzahl der Publikationen, Projekte und Aufgaben in Forschung und Lehre steigt die Qualifikation des Bewerbers. Vor allem das Profil junger Wissenschaftler, die sich um eine Postdoktorandenstelle oder Fördermittel bemühen, drückt sich in ihrer Publikationsliste aus.
Dennoch sollte der Fokus nicht auf der Quantität, sondern auf der Qualität der Publikationen liegen. Unternehmen sollte eine Auswahl im Hinblick auf ihre Forschungs- und Geschäftsschwerpunkte erfolgen.
Während die „dritte Seite“ in herkömmlichen Bewerbungen ein Nice-to-have ist, ist sie für Nachwuchswissenschaftler in Forschung und Lehre zwingender Bestandteil ihrer Bewerbung. Beginne also rechtzeitig damit, sie inhaltlich adäquat zu füllen. Denn Publikations- und Forschungsreferenzen sind die Eintrittskarte in eine erfolgreiche akademische Karriere.